Gerswalde
13.09.2018 bis 16.09.2018

Neue Felder – Neue Dörfer, Praxis und Ästhetik einer post-sozialistischen Landschaft

In dem multidisziplinären Symposium werden an vier Tagen die geologischen, ökologischen, sozialen, historischen, sowie ästhetischen Schichten der uckermärkischen Landschaft freigelegt und in gemeinsamen Denk-Spaziergängen durchgespielt.

Neben Exkursionen bilden Vorträge und Gesprächsrunden, sowie landschaftliche Workshops und künstlerische Positionen den Rahmen des Symposiums.

Ein Symposium des Libken e.V. in Kooperation mit dem Center for Metropolitan Studies, TU Berlin
Libken e.V., Ort Böckenberg 15-17, 17268 Gerswalde

Vortrag am 15. September 2018
„mein Eigentum, das ich mir unter den Nagel reiße…“
Die Ästhetisierung von Landname und Bodennutzung in der Kunst der DDR

Dr. Simone Tippach-Schneider, Kulturwissenschaftlerin, Berlin

Innerhalb des Genres der Landschaftsmalerei in der DDR fällt eine Gruppe von Bildern ins Auge, in denen der Erdboden als Gegenstand und Ergebnis menschlicher Intervention zum dominierenden Thema wird. Regelmäßige Pleinairs und geförderte Studienaufenthalte in landwirtschaftlichen Umgebungen boten Künstlern verschiedener Jahrgänge über die Dauer der DDR hinweg ein gesellschaftlich besonders gewünschtes Tableau für eigenwillige sinnliche Erfahrungen. Sie waren über das visuelle Erlebnis hinaus vielfach Anlass, die von Arbeit geformte, durch Zivilisation aus dem ursprünglichen Zustand herausgerissene Landschaft als Allegorie des Verhältnisses von Mensch und Natur zu befragen. In dem Vortrag steht die Betrachtung von Bildwerken aus 40 Jahren im Mittelpunkt, darunter Bildlandschaften mit großer ästhetischer Wirkung, erfundene Räume, dystopische Orte oder im besten Sinne „Gegenorte“ mit utopischer Kraft.