Wolfram Schubert - LEBENSZEICHEN
Es gibt eine Reihe von Landschaftsbildern, die hat Wolfram Schubert in seinem Garten in Potzlow gemalt.
Darauf ein Farbenrausch mit Motiven von gewachsenem, erblühtem, figürlichem und gegenständlichem Dasein. Es geschieht etwas auf diesen Lebensbildern auf, obgleich darauf niemand einer Tätigkeit nachgeht. Pigmente, zwischen Seegrün und Cyan changierend, geben saft- und kraftrundem Blattwerk eine Gestalt, die erst durch die beleuchtete Strahlung seiner gelb- und bläulich-weiß entworfenen Gegenspielerinnen aus Blütenpracht und Himmelslichten Wirkung erlangen. Einige Pinselstriche sind dem Künstler aus der Form geraten, der ultramarine Überschwang seines geheimen Wunsches, das Leben möge ihn mit dem blauen Lichtstrahl von der Türschwelle zu einem vergnüglichen Ausritt entführen. In der Gegenwart, so könnte man die Gartenbilder verstehen, liegt nicht nur Vergangenheit und Vergänglichkeit, es ist davor auch Zukunft.
Die Sujets, die Wolfram Schubert malt, sind klassischer Natur: Landschaften, Gewächse, Stillleben Menschengruppen, Porträts, Erscheinungen des Lichts, nicht selten Blumen als Sinnbild des Frühlings, des Wachstums und der Schönheit. Mit einer umfassenden Sonderausstellung ehren das „Archiv Bildende Kunst – Mecklenburgische Seenplatte“ und das Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz den bekannten Künstler Wolfram Schubert. Der heute in Sachsen-Anhalt lebende Maler wurde 1926 in Körbitz (Brandenburg) geboren. Er studierte in den 1950er Jahren an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 1960 zog Schubert nach Neubrandenburg um, wo er als freischaffender Maler und Grafiker tätig war. Er war 1969 maßgeblich an der Gründung des Zentrums Bildende Kunst Neubrandenburg beteiligt und erhielt 1970 den Kunstpreis der DDR. In den 1970er Jahren war Schubert als Dozent an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee tätig. Über Jahrzehnte war Schubert Vorsitzender des Künstlerverbandes VBK-DDR im Bezirk Neubrandenburg.
Die Vernissage der Ausstellung findet am kommenden Sonntag, den 20. September, um 16 Uhr, im Kulturquartier in Neustrelitz statt. Wolfram Schubert ist bei der Vernissage anwesend.
Die Laudatio hält Dr. Simone Tippach-Schneider. Bereits ab 15 Uhr können sich die Gäste bei Kaffee und Klaviermusik auf die Ausstellung einstimmen.