Ausstellungen für das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
2002
ABC DES OSTENS – 26 OBJEKTGESCHICHTEN
Eisenhüttenstadt, 21. Oktober 2001 bis 26. Mai 2002
Anschließend bis März 2004 an verschiedenen Orten: Crimmitschau, Schloss Branitz/Cottbus, Berlin-Friedrichshain, Prora/Rügen, Wolfsburg/Fallersleben und Prenzlau
► Objektauswahl, wissenschaftliche Recherche, Ausstellungskonzept und -texte, Drehbuch;
Viele Dinge sind längst in Vergessenheit geraten, irgendwann wurden sie nicht mehr gebraucht und weggeworfen. Geblieben sind unterschiedliche Erinnerungen. Jeder weiß Geschichten zu erzählen von dem Rührgerät, von der Kaffeemaschine, von dem Fernseher oder von der Teekanne.
Das Dokumentationszentrum für Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt sammelt seit 1993 die Dinge, die nicht mehr gebraucht werden, und dokumentiert ebenso die Erinnerungen, die daran geknüpft sind. Die Ausstellung in „ABC des Ostens“ präsentierte in unterhaltsamer Form die verschiedensten Objektgeschichten, Erinnerungsstücke und Dinge, die in vielen Haushalten der DDR zu finden waren. Wer war „Alfi“, wo gab es „Malimo“ und wie war „Werra“? Von A bis Z wurden in der Ausstellung interessante Fakten, Hintergründe und Geschichten zu den Alltagsdingen präsentiert, die geschichtliche und kulturelle Aspekte ihrer Entwicklung und Produktion, ihres Erwerbs und Gebrauchs offenlegen.
2001
DAS KOLLEKTIV BIN ICH – UTOPIE UND ALLTAG IN DER DDR
Eisenhüttenstadt, 17. Dezember 2000 bis 26. August 2001
Berlin, Willy-Brandt-Haus, 5. bis 19. Oktober 2001
► Projektleitung der Ausstellung, Projektgruppe: Franziska Becker, Regina Bittner, Bastian Bretthauer, Simone Hain, Ulrike Helwerth, Michael Hofmann, Andreas Ludwig, Ina Merkel, Simone Tippach-Scheider, Katja Widmann; Gesamtgestaltung und Realisierung: grappa blotto, Heike Grebin, Ian Warner (Berlin);
In der Ausstellung des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR e.V. in Eisenhüttenstadt wurden fünf Utopisten, Träumer und Weltverbesserer gezeigt, die ein sehr ungewöhnliches Leben in der DDR führten, unter ihnen die Schriftsstellerin Brigitte Reimann, der Rockpoet und Baggerfahrer Gerhard Gundermann und die Eisbärendompteuse Ursula Böttcher. Aber auch unbekannte Leute, wie der Schmalfilmamateur und Kältetechniker Erich S. oder der FDJ-Funktionär Frank D. wurden mit ihren Träumen und Erfahrungen vorgestellt.
Alle verbindet, dass sie mit ihren Idealen über die eng gesetzten Grenzen des realexistierenden Sozialismus in der DDR hinaus lebten und liebten. Mit ihren utopischen Vorstellungen und ihrem Anspruch auf Glück rieben sie sich zu unterschiedlichen Zeiten an den Grenzen der Realität. Und selbst im Scheitern haben ihre Träume noch etwas Faszinierendes.
Die Ausstellung verfolgte die großen Utopien in der DDR, die allesamt bis 1989 in den Alltag eingeflossen sind und stellte die Frage, welche Rolle und Bedeutung Utopien für uns heute noch haben können. Ist die heutige Zeit wirklich utopielos, wie vielfach die Rede ist?
1999
FORTSCHRITT, NORM & EIGENSINN – ERKUNDUNGEN IM ALLTAG DER DDR
Eisenhüttenstadt, November 1999 bis November 2000
► Konzept, Recherche, Drehbuch und Texte für die Räume „Sozialpolitik” und „40 Jahre – 40 Objekte”;
Wie lebte man in der DDR wirklich? Was kann der Alltag über die Geschichte dieses Landes aussagen? Eine Gruppe von Kulturwissenschaftlern und Historikern war diesen Fragen nachgegangen und hat für die Ausstellung des Dokumentationszentrums Alltagskultur der DDR e.V. wichtige Lebensbereiche zwischen Brigade und Familie, Werkbank und Ehrenwimpel, Konsumpolitik und individuellen Versorgungsstrategien genauer untersucht. Die Gegenstände und die Erfahrungen der Menschen waren Ausgangspunkt aller Exkurse. Auch in einer kleinen Briefmarke kann sich ein ganzes Land spiegeln – egal ob es um die Gleichberechtigung der Frauen oder die Situation beim Handwerk geht. Deutlich erkennbar wurde der Kitt, der die Gesellschaft in der DDR über 40 Jahre zusammengehalten hat, aber auch die wachsende Distanz gerade bei der jüngeren Generation.