Kuratorin

Ausstellungen für das Kunstarchiv Beeskow

VERSTEINERTER REITER
Druckgrafik aus dem Kunstarchiv Beeskow

Muzeum Lubuskie, Gorzów, 14.10. bis 30.11. 2011
Burg Beeskow, 29.01. bis 29.04.2012

Das Kunstarchiv Beeskow zeigt einen Querschnitt aus seinem rund 13.000 Druckgrafiken umfassenden Bestand.

Der Titel der Ausstellung „Versteinerter Reiter“ bezieht sich auf eine Lithografie des Künstlers Arno Rink. Sie ist das Resultat einer intensiven Beschäftigung mit Pablo Nerudas 1948/49 in Chile geschriebenem Poem „Großer Gesang“. Die Grafik lässt sich als bildkünstlerische Übersetzung für die poetisch verdichtete Sprachwelt und Sprechweise Nerudas werten. Der „Versteinerter Reiter“ ist eine autonome Gestalt, die unterschiedliche Assoziationen weckt und eigensinnig wirkt im Vergleich zu den vorgefertigten und allzu vordergründigen Bilderwelten. Sie dokumentiert mit ihrem Entstehungskontext die besondere Rolle der künstlerischen Grafik in der DDR.

Zur Ausstellung ist 2011 einBegleitheft erschienen.

Tipp: Unter dem Titel »Land der Grafik. Konjunktur eines Medium in der DDR« findet vom 14. - 16.01.2016 im Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald eine Tagung statt. Veranstalter sind das Dresdner Institut für Kulturstudien, Staatliches Museum Schwerin, Arbeitskreis »Kunst in der DDR« in Zusammenarbeit mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald.
 

BILDERBÜHNEN
Leinwandszenen aus dem Kunstarchiv Beeskow 1978-1988
Burg Beeskow, 10. Oktober 2010 bis 22. Mai 2011
Schloss Brandenstein, Ranis, 18.08. bis 30.11.2012

Die Ausstellung „BilderBühnen“ gibt mit den zwischen 1978 und 1988 entstandenen Gemälden einen Einblick in das Themenspektrum der offiziell in der DDR akzeptierten Kunst und präsentiert verschiedene künstlerische Konzepte der 1980er Jahre. Die Kunstwerke der Ausstellung stehen stellvertretend für eine thematische Kunst, die große Formate und eine expressive Malweise, Verfremdungen und räumliche Inszenierungen miteinander verbindet und die in der Komplexität der dargestellten Figuren und Konflikte auch heute noch einen mehrschichtigen Deutungsspielraum aufweist. Viele Künstler hatten mit ihren Bildern gesellschaftliche Konfliktfelder programmatisch bearbeitet und auf diese Weise dazu beigetragen, dass die Kunst gesellschaftliche Prozesse ständig begleitete und kommentierte, aber auch Antworten anbot, die sonst nirgendwo zu bekommen waren. Vor allem die jüngere Generation versuchte sich an einer in Ikonographie und Stilistik drastischen Malweise, die kritisch die eigene Verstrickung mit der Gesellschaft thematisierte. Zu sehen sind Werke von drei Künstlergenerationen, die als Lehrer oder Studenten an den Kunsthochschulen in Berlin, Leipzig, Dresden und Halle tätig waren. Katalog

„Mit großen Gesten und figurenreichen Inszenierungen knüpfen die Bilder an die Tradition der Historienmalerei an, zitieren Daumier und Delacroix, Otto Dix  und Max Beckmann. Die 'BilderBühnen', so der Ausstellungstitel, zeigen eine Welt in Auflösung, verstrickt in aussichtslose Kämpfe, gebeutelt von Ängsten, Wahnvorstellungen und Aggressionen. Angesichts von so viel Theatralik passt es, dass im Katalog Theaterleute wie der Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele, Thomas Oberender, oder der Theaterkritiker Hartmut Krug zu Wort kommen.” Elke Linda Buchholz, in: Der Tagesspiegel, 08.12.2010;

JUNGE KUNST IN POLEN | 1949 – 1959
Porträts aus der Sammlung „Krąg Arsenału 1955”
Eine Ausstellung des Muzeum Lubuskie, Gorzów Wielkopolski, in Kooperation mit dem Kunstarchiv Beeskow.
Burg Beeskow, 11. April bis 4. Juli 2010

1955 wurde in Vorbereitung der V. Weltfestspiele in Warschau von polnischen Künstlern eine Ausstellung zum Thema „Gegen Krieg, gegen Faschismus“ organisiert. Die Gemälde, Skulpturen und Grafiken im Warschauer Arsenal bedienten allerdings nicht die offiziellen Kunsterwartungen, die noch sehr vom Dogmatismus des so genannten Sozrealismus der Stalinzeit geprägt waren. Vielmehr stand die Ausstellung für das Bedürfnis der jungen Generation nach künstlerischer Freiheit und förderte Potenziale einer modernen Ausdrucksweise zutage. Ein Großteil dieser Kunstwerke befindet sich heute im Muzeum Lubuskie in Gorzów, in einem alten Speicher an der Warthe. Sie stehen heute für den vorherrschenden künstlerischen Individualismus in Polen seit 1945 und sind ein wichtiges Zeugnis für die ständige Suche polnischer Künstler nach eigenen Wegen in der Kunst. ODF TV Eröffnungsrede

HELDEN AUF ZEIT
Porträts aus dem Kunstarchiv Beeskow

Burg Beeskow, 19. Oktober 2009 bis 20. Juni 2010
Schlossmuseum Sondershausen,  3. Oktober 2010 bis 2. Januar 2011
Abgeordnetenhaus von Berlin, 26. Januar bis 11. März 2011
Kulturhaus Mestlin, 4. Juli bis 29. August 2011

Im Werkbestand des Kunstarchivs Beeskow befinden sich rund 300 Porträts, darunter Gemälde und Kleinplastiken, auf denen Politiker, Künstler und Geistesgrößen dargestellt wurden, aber auch einfache Menschen aus Betrieben und aus dem Alltag, aus der Nachbarschaft und den Nachbarländern, ebenso wie Kinder und Alte. Die Ausstellung „Helden auf Zeit“ fragt nach dem Stellenwert dieser Porträts in der Kunst der DDR, und sie befragt die Künstler, die das Porträt als wichtige Ausdrucksform in ihrem künstlerischen Schaffen betrachteten. Die Ausstellung illustriert anhand von 44 Objekten, warum die Menschen auf den Porträts zu einer bestimmten Zeit für bildwürdig befunden wurden und verfolgt die Wege der Kunstwerke nach ihrer Fertigstellung bis ins Jahr 1989. Katalog

BÜCHSENWURST UND ROHER FISCH
Stillleben aus dem Kunstarchiv Beeskow

Burg Beeskow, 26. Oktober 2008 bis 21. Juni 2009
Volksmuseum Schöneberg, 05. November 2010 bis 8. Januar 2011

Das Stillleben wurde in der Kunst der DDR nicht durch Aufträge geförderte, es diente in der Mehrheit individuellen Studienzwecken, wobei heute noch das Handwerkliche überzeugt. Die Ausstellung mit 49 Gemälden und 10 Grafiken zeigt, dass die Grenzen vom Stillleben zu anderen Kunstgattungen immer fließend waren. Neu sind Gegenstände aus der Arbeitswelt: Zentralheizung statt Biedermeiermöbel, Glühlampe statt Kerze, Thermoskanne statt Weinkrug, Büchsenwurst statt ganzer Fisch. Eröffnungsrede

LEBENS-MITTEL KUNST
Eine Ausstellung mit Bildern aus dem Kunstarchiv Beeskow und der Sammlung der Sozialen Künstlerförderung Berlin.
Burg Beeskow, 15. Juli bis 2. Dezember 2007
Abgeordnetenhaus von Berlin, 3. Juni bis 25. Juni 2009

Mit der Schaffung des Kulturfonds in der DDR im Jahr 1949 und der 1950 ins Leben gerufenen Sozialen Künstlerförderung in Berlin (West) wurde die Alimentierung von Künstlern zum festen Bestandteil der Kulturpolitik beider deutscher Staaten. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von 33 Künstlerinnen und Künstlern, gibt Einblicke in ihre Biographien, in die zum Teil sehr unterschiedlichen Erwerbsstrategien und spannt zudem einen visuellen Bogen über mehrere Generationen und verschiedenste Kunststile. Katalog

EIN WEITES FELD
Landwirtschaft in der Malerei der DDR

Burg Beeskow, Oktober 2005 bis Januar 2006
Kurt Tucholsky Literaturmuseum, Schloss Rheinsberg, Februar bis Mai 2006
Freilichtmuseum Domäne Dahlem Berlin, Mai bis Oktober 2006
Regionalmuseum Bad Frankenhausen, Februar bis Mai 2007
Meininger Museen, Schloss Elisabethenburg, Juni bis September 2007
Museum für DDR-Kunst, Berlin, September 2008 bis März 2009
Kulturhaus Mestlin, Juli bis August 2010
Schloss Ribbeck, Oktober bis Dezember 2011

Eine Wanderausstellung in Kooperation mit den Meininger Museen. Aus Anlass des 60. Jahrestages der Bodenreform stellte das Kunstarchiv Beeskow ein breites Spektrum von Gemälden und Grafiken aus eigenen Beständen sowie ausgewählten Exponaten der „Bauern-Galerie“ aus den Meininger Museen zusammen. Jedes Kunstwerk hat seine Geschichte, in der sich verschiedene Bedeutungsschichten überlagern: das Leben des Künstlers, die Entwicklungen auf den Dörfern seit 1945, die Bestimmung des Bildes nach seiner Fertigstellung und seine Nutzung bis in die Gegenwart. Katalog

ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE
Landschaftsbilder aus der DDR

Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam,
September 2004 bis Januar 2005
Burg Beeskow, Februar bis Juli 2005
Historisch-Technisches Informationszentrum Peenemünde,  
Juli bis September 2005
Brandenburgisches Textilmuseum Forst, Februar bis März 2006
Museum für DDR-Kunst, Berlin, September 2008 bis März 2009
Kunstgalerie Schloss Brandenstein, Juli bis September 2010

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv Frankfurt am Main/ Potsdam-Babelsberg. „Bilder, zur Sonne, zur Freiheit, endlich hinaus mit ihnen ans Licht der Öffentlichkeit. Aus der riesigen Sammlung nahezu unbekannter Werke des Kunstarchivs Beeskow stammen 60 Landschaftsbilder und 30 Grafiken, die jetzt in Potsdam zu besichtigen sind.“ (Die Zeit, 4.11.2004) Katalog